
Warum Kartierungen wichtig sind – und was das mit Solarparks zu tun hat
04.09.2025
Bevor ein Solarpark entsteht, kommt die Natur zuerst. Artenschutzrechtliche Kartierungen sind ein zentraler Schritt in der Projektentwicklung – und leisten einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt.
Was ist eine Kartierung überhaupt?
Bei einer Kartierung geht es nicht nur darum, einen Plan vom Gelände zu zeichnen. Vielmehr geht es um die systematische Erfassung der Tier- und Pflanzenwelt auf einer potenziellen Projektfläche. Besonders im Fokus stehen dabei streng geschützte Arten – etwa Feldlerche, Zauneidechse oder Laubfrosch.
Im Fachjargon spricht man von der spezialisierten artenschutzrechtlichen Prüfung (kurz: saP). Sie ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn Bauprojekte – wie unsere Solarparks – in einem Gebiet geplant werden, das Lebensraum für bestimmte Tierarten sein könnte.
Warum ist die saP so wichtig?
Kartierungen stellen sicher, dass durch den Bau von Solarparks keine bedrohten Tierarten gefährdet oder verdrängt werden. Konkret prüft die saP, ob:
Tiere verletzt oder getötet werden könnten (Tötungsverbot),
sie in sensiblen Lebensphasen gestört würden (Störungsverbot),
oder Fortpflanzungs- und Ruhestätten zerstört würden (Zerstörungsverbot).
Die Kartierungen erfolgen über Monate hinweg – meist von März bis Oktober, je nach Aktivitätsphasen der betroffenen Arten. Nur so kann ein umfassendes Bild der ökologischen Situation auf der Fläche entstehen.
Wer führt die Kartierungen durch?
Bei Solarfarm arbeiten wir mit unabhängigen Biolog:innenbüros, die auf Artenschutz spezialisiert sind. Sie beobachten, dokumentieren und bewerten die Tierwelt vor Ort – mit geschultem Blick, aber auch viel Geduld und Erfahrung.
Unsere Teams begleiten diesen Prozess intensiv, stimmen sich eng mit den Gutachter:innen ab und setzen die Empfehlungen in der späteren Planung konkret um.
Was passiert, wenn geschützte Arten gefunden werden?
Dann handeln wir. Für jede Art gibt es individuell angepasste Schutzmaßnahmen:
Feldlerchen bekommen z. B. 0,5 Hektar neue Brutfläche.
Zauneidechsen finden Schutz in Lesesteinhaufen oder Rückzugsräumen.
Amphibien wie der Laubfrosch erhalten Kleingewässer oder Feuchtbiotope.
Solche Maßnahmen integrieren wir direkt in unsere Solarparks oder bieten sie als Ausgleichsflächen in der Nähe an. So entsteht am Ende nicht nur ein Solarpark – sondern auch neuer Lebensraum.
Artenvielfalt und Solar – kein Widerspruch
Viele unserer Projekte entstehen auf ehemals intensiv bewirtschafteten Agrarflächen. Mit dem Bau eines Solarparks kehrt auf diesen Flächen oft Ruhe und Struktur zurück – ideale Bedingungen für Tier- und Pflanzenarten, die in der offenen Kulturlandschaft immer weniger Raum finden.
Beispiele aus unseren Kartierungen:
🪶 Feldlerchen, Rotmilane, Dorngrasmücken
🦎 Zauneidechsen, Ameisenbauten, Turmfalken
Unsere Flächenentwicklung trägt dazu bei, dass Arten nicht verschwinden – sondern neue Rückzugsräume bekommen.
Fazit
Kartierungen sind weit mehr als nur ein behördlicher Schritt im Genehmigungsprozess. Sie sind der erste Beweis dafür, dass Solarenergie und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Wer heute Solarparks plant, muss die Natur mitdenken – und das ist gut so.