
AGRI-PV: Die Lösung des Flächenproblems der Energiewende?
11. Juli 2023
Der Klimawandel bedroht zunehmend die Lebensgrundlage von Natur, Mensch und Tier. Der Pariser Klimavertrag gab 2015 das 1,5-Grad-Ziel vor, auch wenn Experten bezwecken das dies noch zu schaffen ist. Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist eine entscheidende Säule, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Denn Erneuerbare Energien sind unerschöpflich und verursachen keine schädlichen Emissionen.
In 2022 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien in Deutschland am Bruttostromverbrauch bei 46%. Das ausgerufene Ziel der Bundesregierung ist es, den Anteil bis 2030 auf 80% zu steigern. Während ein schneller Ausbau politisch und gesellschaftlich gewünscht ist, gibt es umfassende Zielkonflikte rund um das Thema Flächenverfügbarkeit und Nutzung und den damit verbundenen Genehmigungsverfahren. Neben der Energiewende gibt es weitere wichtige Flächennutzungen wie z.B. die Nahrungsmittelversorgung und zunehmend regt sich in Bauernverbänden der Widerstand gegen die Landintensive Nutzung von Solarkraft.
Eine mögliche Lösung für das Flächennutzungsproblem der Energiewende ist die Kombination von Landwirtschaft und Photovoltaik. So können Synergieeffekte enstehen und eine bis zu 180% effizientere Landnutzung wird möglich. Die Nutzung von AGRI-PV kann dabei zahlreiche Vorteile bieten:
Größere Akzeptanz bei Gesellschaft und Gemeinden und damit verbunden höhere Erfolgswahrscheinlichkeit und Geschwindigkeit im Genehmigungsverfahren
Positiver Zusatznutzen für Landwirtschaft möglich. Insbesondere vor extremen Wettereignissen (z.B. Hagel-/ Frost und Dürreschäden), die durch den Klimawandel weiter zunehmen werden.
Weitere Einkommensquelle für Landwirte durch Pachteinnahmen
Je nach konkreter steuerlicher Ausgestaltung keine Nachteile bei Erbschafts- und Grundsteuer im Gegensatz zum klassischen Freiflächenphotovoltaik. (Keine Steuerberatung)
Höhere Vergütungen durch EEG-Zuschläge Innovationsausschreibungen & höhere PPA-Preise (=Stromdirektverkauf) sind möglich.
Mit etwa vier Prozent der deutschen landwirtschaftlich genutzten Flächen könnten wir mit hoch aufgeständerter Agri-PV bilanziell den gesamten aktuellen Strombedarf in Deutschland decken. 1
Allerdings gibt es auch einige Herausforderungen bei der Umsetzung von Agri-PV und die Thematik ist insbesondere in Deutschland noch sehr jung. Eine von den Herausforderungen ist die Notwendigkeit, die Anlagen so zu designen, dass sie den Bedürfnissen der landwirtschaftlichen Tätigkeiten gerecht werden.
Insgesamt gesehen, ist Agri-PV eine vielversprechende Möglichkeit, die landwirtschaftliche Produktion und die Erzeugung von erneuerbaren Energien miteinander zu kombinieren. Mit fortschreitender Technologie und weiterer Forschung in diesem Bereich, kann Agri-PV ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Ziele der Energie- und Klimapolitik werden. Wir werden Sie in weiteren Blogbeiträgen über das Thema und unsere Projekte informieren.